Ob du BAföG bekommst oder nicht - das erfährst du durch den berühmt-berüchtigten BAföG-Bescheid. Wie lange es dauert, bis du den Bescheid bekommst, was genau drinsteht und wieso er so wichtig ist, erfährst du in diesem Beitrag.
Zuallererst sollten wir mal klären, was BAföG überhaupt ist und wozu es gut ist. BAföG steht für Bundesausbildungsförderungsgesetz und ist eine staatliche finanzielle Unterstützung für Schüler und Studierende. Ziel ist hierbei die Erhöhung der Chancengleichheit im Bildungssektor, sodass jeder Studierende die finanzielle Basis für ein Studium hat und man aufgrund fehlender finanzieller Mittel nicht an seiner Weiterbildung gehindert wird.
Den BAföG-Bescheid kann man ein bisschen mit dem Brief von Hogwarts vergleichen, auf den man so ungeduldig wartet. Nachdem du deinen BAföG-Antrag eingereicht hast, heißt es erstmal Warten: und zwar auf deinen BAföG-Bescheid. Denn dieser teilt dir mit, ob du Anspruch auf BAföG hast oder nicht und auch in welcher Höhe du bei einer Auszahlung rechnen kannst. Er ist quasi die rechtliche Grundlage für die Bewilligung deiner Förderung. Ebenso steht der Bewilligungszeitraum in diesem Bescheid.
Ändert sich eine deiner Angaben, wie zum Beispiel dein Vermögen oder deine Wohnsituation, musst du unbedingt dem BAföG Amt Bescheid geben. Dein BAföG Antrag und Auszahlungshöhe wird dann angepasst!
Du hast auch die Pflicht, bei Erhalt des BAföG Bescheids alle Angaben auf Richtigkeit zu überprüfen, um offenkundige Fehler zu erkennen und bei Unstimmigkeiten ggf. Rücksprache mit dem Amt zu halten. Wenn du dich durch deinen BAföG-Bescheid zu Unrecht benachteiligt fühlst, kannst du sogar Widerspruch einlegen.
Gehen wir Schritt für Schritt durch, was in deinem BAföG Bescheid überhaupt drinsteht. Auf der Vorderseite im Feld A stehen die Daten zu deinem Bewilligungszeitraum, also von wann bis wann du BAföG bekommst. So kannst du auch sehen, wann du deinen BAföG-Folgeantrag stellen musst. Alles zur BAföG-Frist findest du aber in diesem Beitrag. In Feld A steht außerdem die Höhe deines BAföG Betrages und in welcher Art (Zuschuss, unverzinsliches Darlehen, Bankdarlehen) du ihn bekommst.
In Feld B findest du alle Infos zu deinem individuellen Bedarf. Im sogenannten Grundbedarf (Nr. 20) bekommst du eine Mietkostenpauschale von 250 €, wenn du Auszubildender bist, aber nicht bei deinen Eltern wohnst. Wenn die Mietkosten mehr betragen, ist der übersteigende Betrag (max. bis zu 64 EUR) unter Nr. 24 genannt. Auf den Gesamtbedarf (Nr. 28) wird dann das in Feld C, festgestellte Einkommen/Vermögen des Auszubildenden (Nr. 29), des Ehegatten (Nr. 30) und der Eltern (Nr. 31/32), angerechnet.
Drehst du deinen BAföG-Bescheid nun um, sind auf der Rückseite noch mehr Felder. In Feld G und H findest du Informationen zu deiner Einkommens- und Vermögensanrechnung, sowie zu der Einkommensanrechnung deines Ehegatten und deiner Eltern, einschließlich der Freibetragsbewilligungen. Es ist aber auch noch ein Informationsblatt beigelegt, dass dir nochmal alle Details genau erläutert.
Die durchschnittliche Bearbeitungszeit eines BAföG Antrags kann durchaus bei 2 bis 2 1/2 Monaten liegen. Die tatsächliche Dauer ist allerdings abhängig vom Zeitpunkt der Einreichung deines BAföG Antrags und von der Richtigkeit und Vollständigkeit deiner Angaben auf den Formblättern und Nachweisen. Hast du den Antrag beim BAföG Amt eingereicht, so kannst du nur noch warten.
Die zügigste Bearbeitungszeit findet statt, wenn alle Formblätter richtig ausgefüllt wurden und alle Nachweise vorhanden sind. Es ist leider aber keine Seltenheit, dass es bis zu 3 Monate dauert, bis du deinen BAföG-Bescheid in den Händen hältst. Rechtzeitig beantragen ist also die Devise! Alles zu Fristen findest du übrigens auch hier.
Deinen Bescheid bekommst du per Post. Du bekommst also einen echten Brief, in dem alle Informationen rund um deinen BAföG-Antrag und dessen Genehmigung/Ablehnung drinstehen.
Hier hast du zwei Möglichkeiten: Du kannst, wenn du dich zu Unrecht benachteiligt fühlst, gegen deinen BAföG-Bescheid Widerspruch einlegen. Alternativ kannst du dich natürlich nach anderen Finanzierungsoptionen umsehen. Denn neben BAföG gibt es noch andere Optionen, wie du bei deinem Studium unterstützt werden kannst. Beispiele dafür sind der KfW-Studienkredit und der Bildungsfonds Brain Capital. Beides kannst du bei uns übrigens auch direkt beantragen.
Wenn du glaubst, dass dein Bescheid auf dem Weg verloren gegangen ist, kannst bei der BAföG-Hotline oder deinem zuständigen Amt anrufen und nachfragen. Sollte er zu lange auf sich warten lassen, kann er bei Bedarf erneut versendet werden, sodass er diesmal sicher ankommt. Alternativ kannst du ihn auch persönlich bei deinem für dich zuständigen BAföG Amt abholen.