Weil die Digitalisierung inzwischen auch in der Arbeitswelt Einzug gehalten hat, bieten immer mehr Unis neue Studiengänge an, die altbekannte Forschungsthemen mit der Digitalisierung verbinden. Was genau Digitale Studiengänge sind und wie die Berufschancen mit so einem Studienabschluss sind, zeigen wir dir hier.
Digitale Studiengänge sind Studiengänge, die einen stark technischen Kern haben, aber im Gegensatz zu technischen Studiengängen, nicht komplett technisch ausgerichtet sind.
Diese neuen Studiengänge verbinden vielmehr traditionelle, nicht technische Fächer, wie zum Beispiel BWL oder Germanistik mit technischem Know-how. Dieser technische/digitale Schwerpunkt in dem Studienfach, soll dir bessere Berufschancen in der digitalisierten Arbeitswelt geben.
Zurzeit werden mehr als 13.000 Studiengänge an deutschen Hochschulen angeboten, die Favoriten darunter sind eine Mischung aus Tradition und Technik. In verschiedenen Rankings zählen seit Jahren zu den beliebtesten Studienfächern:
Digitale Studiengänge sind noch recht neu. Das kann ein möglicher Grund dafür sein, dass sie noch nicht in Rankings sind. Allerdings lässt sich, mit Maschinenbau und Informatik auf Platz 2 und 3, eine starke Affinität zu technischen/digitalen Fächern beobachten. Weil digitale Studiengänge solche Fächer wie BWL oder Germanistik mit Technik verbinden und diese auf Platz 1 und 2 zu finden sind, lässt sich allerdings vermuten, dass digitale Studiengänge in der Zukunft auch beliebter werden könnten.
Den Trend zu größerer digitaler Affinität greifen auch immer mehr Universitäten auf und bieten jetzt digitale Studiengänge an. Diese sind dann, wie oben erwähnt, eine Mischung aus traditionellem Studium mit digitalen Schwerpunkten sind. Einige Beispiele für digitale Studiengänge sind:
Du kannst den Klassiker unter den Studiengängen jetzt auch mit digitalem Schwerpunkt studieren. Zu den betriebswirtschaftlichen Grundlagen lernst du digitale Wirtschaftskenntnisse kennen. Der Studiengang kann an der Beuth Hochschule für Technik zum Wintersemester begonnen werden. Die digitalen Inhalte beinhalten zum Beispiel Grundlagen digitaler Medien oder Einführung in Software Technologie. Die Berufsmöglichkeiten sind wie bei der herkömmlichen Betriebswirtschaftslehre weit gefächert.
In dem Zeitalter von Instagram und YouTube hat sich eine neue Art von Marketing entwickelt, die du jetzt studieren kannst. Die XU University - Hochschule für Digitalisierung bietet den neuen Bachelorstudiengang Digital Marketing and Social Media an. Während dem Studium werden dir unter anderem Inhalte in Digital Marketing Communication, Digital Communication Marketing und Social-Media-Marketing vermittelt. Das Studium bereitet dich auf Berufe in den Feldern im Influencer Marketing oder Performance-Marketing vor.
Das Fach Digital Humanities (dt. Digitale Geisteswissenschaften) verbindet Geisteswissenschaften mit der Digitalisierung. Während dem Studium lernst du neue Felder wie Datenmodellierung und quantitative Analysen kennen. Diese technischen Schwerpunkte werden mit der regulären Germanistik verbunden. Nach deinem Bachelor oder Master stehen dir neben den typischen Berufen für Geisteswissenschaftler auch technische Berufe offen. Zum Beispiel kannst du als Web Developer oder Corporate Communications Manager arbeiten. Der Studiengang wird unter anderem an der Universität Würzburg angeboten.
Das Grundstudium von Industry 4.0 ist generell wie ein traditionelles BWL Studium aufgebaut. Du lernst als Erstes die wirtschaftswissenschaftlichen Grundlagen, gefolgt von Wissen rund um innovative Technologien, die fit für die Digitalisierung machen. Daher wirst du unter anderem in digitale Geschäftsmodelle sowie Transaktions- und Produktionsmanagementsysteme eingeführt. Deine Schwerpunkte können dann unter anderem in Manufacturing Automation oder Robotics sein. Das Studium kannst du sogar im Bachelor oder Master an der XU University - Hochschule für Digitalisierung studieren.
Die Arbeitslosenquote bei Akademikern ist in Deutschland generell sehr gering. Mit einer Arbeitslosenrate von nur rund 2,5 % hast du als Hochschulabsolvent gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt, egal in welchem Bereich du deinen Abschluss machst.
Schaut man aber genauer auf die Verteilung der Arbeitslosigkeit unter Akademikern, sieht man, dass soziale Berufe eine höhere Rate haben als andere Studienabschlüsse. Die Arbeitslosenrate bei Medizin, Technik und Wirtschaft liegt bei nur rund 1,0 % bis 2,0 %. Bei Geisteswissenschaftlern ist sie mit rund 5,0 % bis 6,0 % dreimal so hoch.
Fächer, die technisch innovativ und fortschrittlich sind, gelten prinzipiell als recht krisensicher. Deshalb haben Absolventen aus dem technischen Bereich auch etwas bessere Karrierechancen als Absolventen aus dem sozialen Bereich. Weil digitale Studiengänge in den technischen Bereich fallen, lässt das vermuten, dass sie auch die gleichen Berufschancen wie technische Studiengänge bieten.
Mit einem durchschnittlichen Einstiegsgehalt von 50.000 Euro pro Jahr liegen die sogenannten MINT Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) bei der Bezahlung vorne. Soziale Berufe dagegen liegen mit einem Einstiegsgehalt von 30.000 Euro pro Jahr am unteren Ende der Gehaltsleiter.
Der Unterschied der Einstiegsgehälter kann unter anderem dadurch erklärt werden, dass diese digitalen und technischen Studienfächer als recht schwer und anspruchsvoll gelten. Darüber hinaus werden Arbeitsplätze in Industrie nach wie vor weitaus besser gezahlt, da mehr Gelder vorhanden sind, als soziale Berufe. Auch wenn es oftmals nicht gerechtfertigt ist, so ist es leider auch immer noch so, dass die MINT Jobs ein höheres Ansehen genießen als die sozialen Berufe - auch wenn deren Arbeitsfelder nicht minder wert sind.
Da digitale Studiengänge in den MINT Bereich fallen, werden auch sie in dieser Gehaltsklasse bezahlt. Absolventen eines digitalen Studiengangs können somit mit einem Einstiegsgehalt von rund 50.000 Euro im Jahr rechnen.
Falls du dich jetzt fragst, ob du mit einem „normalen“ Studiengang keine Chancen auf dem Arbeitsmarkt hast, brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Wie oben erwähnt, ist die Arbeitslosenquote bei Akademikern sehr klein. Auch für Historiker und Politikwissenschaftler gibt es Jobs. Vielleicht ist die Arbeit nicht so studiumsbezogen, aber in einem ähnlichen Bereich findest du sicher einen Job.