Das duale Studium ist eine spannende Alternative für all diejenigen, die nicht nur theoretisch etwas lernen wollen! Du bekommst direkt einen Einblick in ein Unternehmen, studierst aber gleichzeitig auch noch in einem Studiengang deiner Wahl.
Bei einem dualen Studium wird die Theorie mit der Praxis verknüpft. Das heißt, du hast einerseits Vorlesungen in der Hochschule/Universität und andererseits arbeitest du in einem Unternehmen. Diese Phasen wechseln sich meist in einem regelmäßigen Rhythmus ab. Wenn du dein duales Studium abschließt, hast du einen Bachelor, der im Prinzip genau derselbe ist wie bei einem standardmäßigen Vollzeitstudium, aber viel mehr Praxiserfahrung. Bei einigen dualen Studiengängen ist sogar eine Ausbildung integriert.
Damit ihr noch einen persönlichen Einblick in das duale Studium bekommt, habe ich ein paar Studenten dieser Studienform ein paar Fragen gestellt:
Stell dich doch am besten erstmal kurz vor, was du so studierst und wie du studierst
Emily: Ich bin Emily, 20 Jahre alt und komme eigentlich vom Ammersee, bin aber für mein Studium nach München gezogen. Ich studiere dual an der iba (International Business Academy) das Fach Betriebswirtschaftslehre mit Fachrichtung Marketingkommunikation und PR
Anna: Ich bin Anna, 19 Jahre alt und mache ein duales Studium bei der REWE Group. Ich studiere Business Administration mit beruflicher Vertiefung zur Logistik und mache eine Ausbildung zur Groß- und Außenhandelskauffrau und arbeite in einem Zentrallager der REWE.
Emily: An meiner Uni ist das so, dass wir Studenten 20 Stunden die Woche im Betrieb und 20 weitere Stunden in der Uni sind. Im Endeffekt bin ich Montag bis Mittwoch in meinem Praxisunternehmen und Donnerstag bis Freitag in der Uni. Gibt aber auch duale Unis, bei denen der Wechsel jede Woche bzw. alle paar Monate ist.
Anna: Ich wechsel ca. alle 3 Monate zwischen Theorie und Praxis Blöcken. Ich habe normale 8 Stunden Arbeitstage und auch in der Uni habe ich Anwesenheitspflicht, da das als meine Arbeitszeit gilt und ich anwesend sein muss. Auch in der Theorie-Phase muss ich mich per Attest krankschreiben lassen.
Emily: Vor allem deshalb, weil ich durch ein 6-monatiges Praktikum nach dem Abi auf den Geschmack gekommen bin, betriebliche Organisationen zu verstehen und Teil eines Teams zu sein, das am Erfolg des Unternehmens arbeitet. Ansonsten hätte ich vielleicht nicht die Motivation gehabt, Bwl zu studieren, aber durch den Praxisbezug hatte ich eine ganz andere Sichtweise darauf. Dann habe ich das duale Studium nach dem Praktikum angeboten bekommen. Anfangs war ich unsicher, aber letztendlich war es die beste Entscheidung, da meine Abinote nicht die beste war, sodass ich vielleicht nicht in München studieren hätte können, und vor allem auch das Fach, das mir so gut zusagt. Jetzt bin ich aber auch froh, dass ich mich für die „abwechslungsreichere“ Variante entschieden habe.
Anna: Ich wollte unbedingt studieren, aber auch endlich mal richtig etwas mit meinem Wissen anfangen, da ich ja in der Schule genug "gesessen" habe und die Anwendung gefehlt hat.
Emily: Puh, da gibt es tatsächlich vieles, z. B.:
Zudem erhofft man sich natürlich einen kleinen Vorteil im späteren Jobleben, da man schon einige Projekte geführt hat uns auf eine gewisse Art und Weise auch Arbeitserfahrung vorweisen kann
Anna: Auf jeden Fall die Bezahlung und die Abwechslung. Ich kann mir eine Wohnung leisten und habe einen vielseitigen Arbeitsalltag im Vergleich zu den Auszubildenden an unserem Standort.
Emily: Auch das, ja. Natürlich hat man eine gewisse Doppelbelastung: Arbeit und Uni. Und viel weniger Freizeit als bei einem normalen Studium. Das hab ich besonders jetzt in der Klausuren-Zeit bei meinen Mitbewohnern gemerkt... Diese hatten 2 Wochen vor ihren Prüfungen schon keine Vorlesungen mehr und konnten ständig lernen. Dann sind Semesterferien über zwei Monate... Als dualer Student hast du nur die gesetzlich vorgeschrieben 24 Tage Urlaub zur Verfügung und Anwesenheitspflicht an den Uni-Tagen. In den Urlaub kann man also nur für längere Zeit im Sommer fahren, wenn die Uni 3 Wochen zu hat und man sich den Urlaub in der Arbeit nehmen kann. Auch haben wir keine freie Zeit vor Prüfungen, sondern die meisten müssen auch dafür einige Tage ihres Urlaubs opfern.
Außerdem wird das duale Studium meiner Meinung nach vom Staat nicht genug gefördert, was aber auch logisch ist, da die Unis meistens privat sind. Trotzdem ist das Gehalt meistens sehr viel geringer als bei einem Werkstudenten... Beispielsweise in München bekommen duale Studenten auch kein Semesterticket. Also Nachteile sind einerseits der Zeitaufwand und die geringe Entlohnung dafür, auch wenn das Studium an der privaten Hochschule auch noch vom Unternehmen bezahlt wird. Man hofft, diese jedoch durch die Vorteile nach dem Studium auszugleichen. Ich könnte es mir trotzdem nicht anders vorstellen, da ich sehr gerne arbeite, aber trotzdem noch einen akademischen Abschluss haben möchte. So hat man beides.
Anna: Es ist natürlich sehr anstrengend, da man während den Praxisphasen Hausarbeiten schreibt, trotz 40-Stunden-Woche, da hat man wenig Zeit für Freunde und Familie. Außerdem wohnen viele meiner Mit-Studenten auch weiter weg, da die Betriebe überall in Deutschland verteilt sind und es fehlt dieses typische Studenten-Leben mit Kennlernpartys und Ähnlichem. Aber vielleicht ist das auch nur bei meiner Uni so, da hier nur duale Studenten sind.
Emily: eigentlich keine besonderen. Allerdings gehört auch eine Portion Ehrgeiz, Durchhaltevermögen und Verantwortungsbewusstsein dazu. Es sollte einem bewusst sein, dass man in der Klausurenphase sehr lange Tage vor sich hat und auch nach 8 Stunden Arbeit noch bis nachts in der Bib sitzt. Anders ist es nicht zu schaffen.
Anna: Auf jeden Fall Fleiß und Ehrgeiz. Man muss viel Freizeit aufgeben, wenn man dual studieren will.
Emily: Genauso lang wie an einer normalen Uni. Meines dauert 6 Semester, gibt aber auch eine andere Variante mit 7. Allerdings ist nicht vorgesehen, dass man Klausuren schiebt. Der Chef möchte natürlich gute Noten sehen, man kann also nicht wie andere Studenten sagen: „Mh, das schaffe ich nicht mehr zu lernen, ich schiebe die Klausur und schreibe sie nächstes Semester“. Der Druck ist also größer. Das Positive ist aber wieder, dass man die Studienzeit in der Regel auch einhält.
Anna: In der Regel 3 Jahre.
Emily: Ich würde mich nochmals für das Studium entscheiden, da ich die Abwechslung im Alltag schätze und das meine Chance war, trotz Studium noch in meinem Arbeitsteam zu bleiben und die Entwicklungen mitzubekommen.
Anna: Ich würde wahrscheinlich das Gleiche wählen, da es mir gut gefällt. Jedoch hätte ich auch Lust, in Richtung Gesundheit und Soziales mal etwas auszuprobieren.
Wenn du jetzt merkst, diese Form des Studiums entspricht doch nicht ganz deiner Idealvorstellung und du lieber mehr Zeit für Freunde, Familie und Freizeit hättest, dann interessiert dich vielleicht unser Artikel "Wie finanziere ich mein Studium?". Ob du alle Voraussetzungen erfüllst, kannst du ganz entspannt und kostenfrei in 10 Minuten mit unserem Produkt checken.