Entscheidest du dich für die Finanzierung deines Studiums mit dem KfW-Studienkredit, musst du mit Zinsen rechnen. Wir erklären dir in diesem Artikel, wie es mit den Zinsen beim KfW-Studienkredit aussieht und was du beachten musst.
Der KfW-Studienkredit ist ein Kredit, der von der Kreditanstalt für Wiederaufbau speziell Studenten zur Verfügung gestellt wird. Du musst dabei keinerlei Vermögenswerte vorweisen können, um ihn erhalten zu können. Über ihn kannst du die Finanzierung deiner Lebenshaltungskosten und Studienkosten (teilweise) decken. Du kannst dabei wählen, wie viel Geld du monatlich erhalten möchtest. Allerdings musst du, wie beim Kredit üblich, einen Zins auf den erhaltenen Betrag zahlen. Du solltest dir bewusst sein, dass du den gesamten Betrag zurückzahlen musst, zuzüglich anfallender Zinsen.
Der KfW-Studienkredit bietet dir beispielsweise eine monatliche Auszahlungssumme, die zwischen mindestens 100 € und maximal 650 € liegt.
Beim KfW-Studienkredit startet die Rückzahlungsphase 18 Monate nach Ende der letzten Auszahlung. Diese kann aber auf 6 Monate reduziert oder auf 23 Monate verlängert werden. Das bedeutet, du zahlst den Kredit entweder in höheren Raten in 6 Monaten zurück oder in niedrigen Raten in 23 Monaten zurück.
Die maximale Rückzahlungssumme ist bei der KfW auf 54.600 € begrenzt.
Wie bereits erwähnt, musst du beim KfW-Studienkredit, kein Vermögen oder andere Sicherheiten vorweisen. Du brauchst auch keinen Bonitätsnachweis, was bei regulären Krediten in der Regel nötig ist. (die Schufa ist also nicht nötig). Deshalb sind die Zinsen beim KfW Studienkredit allerdings meist etwas höher als bei anderen Krediten, die als Voraussetzung finanzielle oder materielle Sicherheiten verlangen. Somit wird die fehlende Sicherheit ausgeglichen. Nichtsdestotrotz handelt es sich dabei um einen sehr fairen Zinssatz.
Bei dem KfW-Studienkredit liegt der effektive Jahreszins aufgrund der Corona-Krise momentan bei 0,0 % (bis zum 30.09.2022). Dieser Zinssatz ist variabel und wird immer zum 01.04. und 01.10. für jeweils ein halbes Jahr festgelegt.
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* Effektivzins kann abweichen, wenn eine andere Kreditvariante gewählt wurde.
Beim KfW-Studienkredit musst du einen Zinssatz auf den Betrag zahlen, den du dir insgesamt auszahlen lässt. Dieser Zinssatz ist variabel, das heißt, er wird stetig angepasst.
Die Zinssätze momentan (Stand Januar 2020) betragen:
Du kannst allerdings für die Tilgungsphase jeweils zum 1.4. oder 1.10. einen Festzins für die Rückzahlung beantragen und die monatliche Rate selbst festlegen.
*Kann abweichen.
Sollzins: Du zahlst nicht nur das geliehene Geld zurück, sondern auch einen Sollzins (Nominalzins). Der Sollzins gibt an, wie viel jährlich für einen Kredit zu zahlen ist.
Effektivzins: Der Effektivzins berücksichtigt neben dem Sollzins auch eventuelle sonstige Kosten. Soll- und Effektivzins werden in Prozent bezogen auf ein Jahr (% p.a.) angegeben.
Der Unterschied kann dabei am einfachsten erklärt werden durch einen Vergleich zu den Begriffen "Netto" und "Brutto". Der Nettopreis enthält normalerweise keine Mehrwertsteuer oder zusätzliche Kosten. Beim Brutto-Endpreis sind hingegeben Steuern, Gebühren und Nebenkosten bereits enthalten.
Fiktives Beispiel: Nettopreis für 1 Getränk = 1 €; Bruttopreis = 1,19 €
Auf dieser Basis sind die Sollzinsen mit dem "Nettopreis" des Kredites vergleichbar. Es handelt sich um Zinskosten, die du an die Bank bezahlst. Unterm Strich kann die finanzielle Belastung jedoch höher ausfallen, weil eventuelle Zusatzkosten erst im "Bruttopreis" - also im Effektivzins - berücksichtigt werden. Der Effektivzins sind nämlich die tatsächlichen Kreditkosten pro Jahr. Das gilt vor allem für Angebote mit festgeschriebenem Zinssatz während der Laufzeit.
Vereinbare vorweg einen festen Zinssatz. Das hat den Vorteil, dass du diesen Zinssatz behalten kannst, auch wenn die Zinsen wieder steigen sollten. Das geht vor Beginn der Rückzahlung, aber auch noch währenddessen. Die Umstellung auf einen Festzins ist kostenfrei.
Voraussetzungen:
Was ist unter Sollzins und unter Effektivzins zu verstehen?
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Der Festzins für die Restlaufzeit deines Kredits gilt höchstens für 10 Jahre. In dieser Zeit kannst du nicht mehr zurück zum variablen Zins wechseln.
Für die Rückzahlung deines Kredits hast du 15 Jahre geplant. 3 Jahre sind um. Somit kannst du jetzt für die nächsten 10 Jahre einen Festzins vereinbaren, der liegt aktuell bei 4,37 % p. a. effektiv. Im Anschluss kannst du für die restlichen 2 Jahre eine neue Festzinsvereinbarung abschließen oder zur variablen Verzinsung zurückkehren.
Zinsen stellen eine Art der Sicherheit für die Bank dar, dir Geld zu verleihen. Das heißt, die Bank verdient etwas daran, dass sie dir das Geld zur Verfügung stellt.
Du zahlst also von dem Geldbetrag, den du dir von der Bank leihst, monatlich einen prozentualen Anteil als Gebühr dafür, dass dir die Bank diesen finanziellen Service zur Verfügung stellt.
Eine Beispielrechnung, um zu veranschaulichen, wie viele Zinsen wann fällig werden, findest du in diesem Artikel.
Der Effektivzinssatz ist (trotz fehlender Sicherheiten von dir) vergleichsweise gering und liegt derzeit bei 3,95 % (Stand Februar 2020). Einen normalen Kredit würdest du unter diesen Voraussetzungen gar nicht erhalten.
Ein Studienkredit ist nicht die einzige Möglichkeit, dein Studium zu finanzieren. Die wohl bekannteste Studienfinanzierung ist das BAföG. Neben dieser staatlichen Unterstützung werden aber auch Bildungsfonds angeboten. Wenn du dich genauer über deine Möglichkeiten informieren möchtest, kannst du das hier tun.